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Etwas, was
die Evangelische Mitelschule Gaußig noch attraktiver
macht: In der Franck'schen Gruft auf dem Taucherfriedhof
in Bautzen bekam Elisa Huth als erste Schülerin ihrer
Schule ein Stipendium von monatlich 30 Euro übergeben.
In der Bildmitte Ist Pfarrer Jan Mahling zu sehen. Foto: SZ
/ Uwe Soeder
Überraschung
für Elisa Huth aus Großpostwitz: Sie erhält ein Jahr
lang ein Stipendium. Foto: SZ
/ Uwe Soeder
(c) Sächsische
Zeitung (12.06.03)
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Zum ersten Mal ist am
Dienstagabend in der Franck'schen Gruft auf dem Bautzener
Taucherfriedhof wieder ein Stipendium an einen gottesgelehrten
jungen Menschen vergeben worden. Damit wurde die Stiftungsidee
des Bautzener Oberamtsadvokates und Vize-Landsyndikus
Friedrich Gottlob Franck zu neuem Leben erweckt.
Von Helga Koch
Überraschung
für Elisa Huth aus Großpostwitz: Die 15-Jährige ist
am Dienstagabend als erste Stipendiatin der "Neuzeit"
im Saal der Franck'schen Gruft auf dem Bautzener Taucherfriedhof
von Pfarrer Jan Mahling ernannt worden. Überrascht nahm
die Schülerin der neunten Klasse der Evangelischen Mittelschule
in Gaußig die Glückwünsche entgegen. Außerdem erhielt
sie einen großen Blumenstrauß von den beiden Geschäftsführern
der Firma IC-Team Enrico Paul und Jörg Beutel. Im. Mai
hatte die Bautzener Firma einen Sponsorenvertrag mit
der Schule unterzeichnet und vorgeschlagen, Stipendien
zu vergeben. Elisa bekornmt ein Jahr lang 30 Euro im
Monat, die sie frei verwenden kann.
Schulleiterin Antje Löpelt
begründete, warum die Wahl auf Elisa gefallen war: Sie
engagiere sich als Schülersprecherin, initiiere Projekte,
beweise den anderen gegenüber Nächstenliebe und Respekt
und lebe den christlichen Glauben. Nicht allein schulische
Leistungen, sondern auch Elisas Engagement für die Gemeinschaft
sollten mit dem Stipendium gewürdigt werden. Sie hoffe,
dass die Schülerin das Stipendium als Ansporn für Ihre
weitere persönliche Entwicklung betrachte. Und sie wünsche
sich, dass künftig noch viele weitere Schüler dafür
in Frage kämen. Der Sponsorenvertrag sieht unter anderem
vor, dass die Firma den Tag der offenen Tür, Workshops,
Praktika und Projekte unterstützen und das Treppenhaus
der Schule renovieren lässt. An der 1998 geschaffenen
Evangelischen Mittelschule lernen gegenwärtig in zehn
Klassen 260 Schüler. Ab dem nächsten Schuljahr werden
es 312 Mädchen und Jungen aus der Region sein. Am Sonnabend
präsentiert sich die Schule mit einem Tag der offenen
Tür. Wie Antje Löpelt ankündigte, sollen zu Beginn des
neuen Schuljahres weitere vier Stipendien vergeben werden.
An wen, stehe noch nicht fest.
Pfarrer Jan Mahling hatte
gemeinsam mit den Pfarrern Andreas Blumenstein aus Uhyst
a.T, und Gerd Frey aus Gaußig vorab zur Andacht in die
Taucherkirche eingeladen. Es sei eine gute Entscheidung
gewesen, 1998 die Evangelische Mittelschule in Gauflig
zu gründen. "Die Stiftung war es Wert, wieder belebt
zu werden", hob Jan Mahling in der Franck'schen
Gruft hervor, die er als einen der "schönsten Räume
der Stadt Bautzen" bezeichnete. In der Gruft auf
dem Taucherfriedhof hatte nach dem Tod seiner beiden
Frauen 1751 auch der Bautzener Oberamtsadvokat und Vize-Landsyndikus
Friedrich Gottlob Franck seine letzte Ruhestätte gefunden.
Er hatte die für damalige Verhältnisse beachtliche Summe
von 67000 Talern gestiftet, um alljährlich am Dienstag
nach Pfingsten Stipendien an gottesgelehrte Gymnasiasten
und Schüler zu vergeben. Allerdings hatte der Betrag
durch die Inflation seinen Wert verloren. Mit der Franck'schen
Stiftung werden sich künftig auch Schüler der Gaußiger
Mittelschule näher befassen, kündigte Schulleitenn Antje
Löpelt gestern an. Auf
ein Wort
Stipendium
für Elisa Huth 15-Jährige
mit 1,8 Durchschnitt und Engagement
In der nächsten Zeit wird Andreas Huth aus Großpostwitz
wohl wieder ein Regal für seine Jüngste bauen müssen.
Lesen steht nämlich auf Rang eins unter den Hobbys seiner
15-jährigen Tochter Elisa. Die Schülerin der Evangelischen
Mittelschule Gaußig ist mit einem Stipendium ausgezeichnet
worden, das Ihr nun ein Jahr lang 30 Euro monatlich
beschert. Von dem Geld möchte sie gern ein paar Bücher
kaufen. Jetzt liest sie gerade den ersten Teil von Harry
Potter-freilich in Englisch.
Seit 1998 besucht Eilsa Huth die Schule in Gaußig.
Deutsch und Kunst liegen ihr besonders, Mathe mag sie
weniger. Zum Ende des Schuljahres dürfte der Durchschnitt
bei 1,8 liegen. Später möchte sie vielleicht am Wirtschaftsgymnasium
in Bautzen ihr Abitur machen und danach an der Martin-Luther-Universität
in Halle studieren, um Sprechwissenschaftlerin zu werden.
Wenn Elisa nicht gerade Krimis oder sonst ein Buch
verschlingt, malt und zeichnet sie gern. Außerdem spielt
sie Klavier und an der Schule Trompete, singt an der
Kreismusikschule und hört gern Jazz. Begeistert spielt
sie Federball und ist außerdem oft mit ihren Inline-Skatern
unterwegs. (hko)
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